Menonitas no Brasil
Mennoniten in Brasilien
Nachrichten und Mennonitische Geschichte
01.12.2025
Esta página em português.
Clique aqui!
Contato:
menonitasnobrasil@gmail.com
whatsapp: (43) 99990 1023
Editor: Udo Siemens
Nova edição: segundas, às 13 hs

Die südliche Spitze Brasiliens, das Bundesland Rio Grande do Sul, dessen Einwohner sich gaúchos nennen.
Hier, ganz im Süden, an der Grenze zu Uruguai, befinden sich einige mennonitische Kolonien.

Televangelista Benny Hinn e sua esposa finalizam o divórcio pela segunda vez
Nigéria: radicais sequestram mais 300 meninas cristãs.
Bíblia permanece intacta após incêndio destruir apartamento no RS
Juízes autorizados a recusar celebração de união gay
Cultos online perdem audiência e igrejas têm retorno de fiéis
O cristianismo evangélico global está se deslocando para o leste, afirma ministro palestino.
Pastor Perci Fontoura é acusado de pagar propina de US$ 10 mil no MEC paraguaio
Fast jeder Dritte wünscht eine Re-Christianisierung Deutschlands
Evangelium verbreitet sich in Afrika rasant
Nordkorea: Missionar seit mehr als einem Jahrzehnt hinter Gittern
Como lidar com a rejeição sem perder a autoestima?
A autopiedade e o coitadismo sem ação são irritantes
A superproteção tira da criança a capacidade de resolver seus problemas
O truque dos chefs para refogar a cebola e transformar o sabor das receitas: você só precisa de dois ingredientes que já tem em casa
4 Motivos para o pet não subir na cama
Por que dizer NÃO é tão difícil - e como mudar isso?
Neugeborene Zwillingsschwestern wurden gefilmt, wie sie sich nur eine Stunde nach der Geburt unterhalten
Por que essa comunidade na Indonésia vive em casas a 30 metros do chão?
Cândido Godói: Capital Mundial dos Gêmeos celebra encontro emocionante
Clientes denunciam fraude com ‘chupa-cabra’ em caixas eletrônicos na Zona Oeste do Rio
Veja FOTOS e VÍDEOS do incêndio que atingiu condomínio de arranha-céus em Hong Kong
Caso Benício: técnica de enfermagem diz que apenas seguiu prescrição médica durante atendimento
.Norte-americano é morto dentro de quarto de hospital no Campo Comprido, Pr.; suspeito seria paciente
Charles fez Andrew chorar de raiva com uma só palavra no comunicado que o transformou em ex-Príncipe, afirma site: 'Ofensa pessoal'
Motos respondem por 40% das mortes no trânsito e sobrecarregam SUS
RS terá mais chuva, e eventos extremos podem ficar 5 vezes mais frequentes até 2100, aponta estudo da UFRGS
Cansado de receber ligações? Veja como bloquear chamadas desconhecidas no iPhone e no Android
Filho se passa por mãe morta para ganhar pensão; mulher é achada mumificada
Queijos paranaenses batem produtos de 50 países e são premiados no Mundial da Suíça
Polícia identifica homem que morreu após invadir jaula de leoa em zoológico de João Pessoa; jovem tinha 19 anos
A 'reforma agrária' que ajudou imigrantes alemães e italianos a prosperarem no Sul do Brasil
Video: Zwischen Zar und Hitler - Das Erbe der Weissen Armee
Kälte in Deutschland: Meteorologen sehen Anzeichen für einen Jahrhundertwinter
Messias divide Senado e enfrenta oposição firme de parlamentares cristãos
Gilmar Mendes e esposa Guiomar anunciam fim do casamento.
Tarcísio de Freitas declara: “Nós vamos livrar o Brasil do PT”
Brasil desafiou Trump após tarifaço e venceu, diz New York Times
Pagamos impostos de Alemanha, recebemos serviços de Belém
Bolsonaro começa a cumprir pena de 27 anos de prisão em sala da Polícia Federal
Maioria nas redes sociais é contra prisão de Bolsonaro
Processo foi político, não houve golpe, diz cientista político
Ex-Präsident Bolsonaro muss 27 Jahre in Haft
Brasilien: Bolsonaro wird mehr als sechs Jahre im Gefängnis verbringen
Alemanha elabora 'plano secreto de guerra' contra a Rússia
Venezuela chama de 'ameaça colonialista' anúncio de Trump de fechar seu espaço aéreo
Trump diz que começará ’em breve’ ações em terra na Venezuela
Russlands Wirtschaft empfindlich getroffen: Putins Öltanker brennen im Schwarzen Meer


Zwei Mannschaften Curitibas sind in die 1.Liga des brasilianischen Fussballs aufgestiegen. Athletico appellierte an dunkle Mächte, damit der Aufstieg gelingen könnte, Coritiba an Gott. Coritiba erreichte den 1. Platz, Athlético den zweiten.

in Deutschland
Teil 8
Eine kleine Gruppe hat es geschafft rauszukommen. Sie erinnern sich jetzt, wie sie in Nacht und Nebel aus den Dörfern schleichen mussten, Land und Haus einfach stehen lassen und weg, nur weg, so schnell wie möglich.
Flüchtlinge in Deutschland
Wie viele Geschichten hast du gehört über die Zeit, die die Mennoniten in den Lagern Deutschlands verbracht haben? Wie lange waren sie in Deutschland, bevor sie dann nach Brasilien und Paraguay zogen? Was haben sie dort erlebt?
Die Ausgaben des “Boten” jener Zeit geben sehr interessante Einblicke über die Zeit, die sie in Deutschland verbracht haben. Ich brauche dafür einige Ausgaben, um die interessantesten Texte wiederzugeben.
Der erste Text wurde am Weihnachtstag 1929 veröffentlicht:
Über 5000 Russlanddeutsche in Deutschland
Eydtkuhnen, Ostpreußen.
Die neunte Gruppe russlanddeutscher Auswanderer ist aus Russland hier angekommen und wurde nach dem Lager bei Hammerstein weiter befördert. Insgesamt haben nunmehr 5053 dieser Auswanderer Deutschland erreicht.
„Der Bote", Mittwoch, den 25. Dezember 1929
Ende Dezember, in der Weihnachtsausgabe des Jahres 1929, meldet Der Bote, dass über 5 tausend Auswanderer in Deutschland angekommen sind, in neun verschiedenen Gruppen. Aus anderen Ausgaben wissen wir, dass die meisten über Riga mit dem Zug aus Russland kamen, aber einige Gruppen kamen mit dem Schiff über Petersburg.
Isaak und Helene Federau, nun in Deutschland, erzählen ihr Abenteuer:
Aus der alten Heimat.
Hammerstein, den 6. Dez. 1929.
...Wir fuhren den 26. Oktober von Hause fort. Auf dem Kursk’schen Bahnhofe erwarteten uns die Unsrigen. Sie nahmen uns gleich die Familienlisten ab, um uns in die siebente Gruppe einzutragen. So sollte es denn gleich losgehen. Am zweiten Tage nach unserer Ankunft fuhr die erste Gruppe ab, den dritten Tag stieg die zweite Gruppe ein, sie musste aber schon 6 Tage in den Waggonen liegen, ehe sie abfahren konnte. Nach dem Abgange der zweiten Gruppe ging der Kampf los. Erstens wurde uns gesagt, dass Canada uns nicht haben wollte. Doch von kompetenter Seite wurden wir informiert, dass wir alle wegkommen würden, und falls Canada uns nicht aufnähme, wir einstweilen in Deutschland Unterkunft finden könnten.
Um diese Zeit wurde der Zudrang von Mennoniten so groß, dass die Zahl sich in einer Woche um Tausende vermehrt hatte. Überall auf den Bahnhöfen wurden besondere Wachposten aufgestellt, um die Menschen zurückzutreiben, auch keine Fahrkarten wurden mehr verkauft. Die Regierung zog ihr Versprechen zurück und wollte keinen mehr hinüberlassen. Zu uns wurden Parteigenossen gesandt, die uns bereden wollten, dass wir freiwillig sollten zurückfahren. Doch sie bekamen zur Antwort: Lieber sterben als zurück. Da wurden die Männer des Nachts zu Hunderten arretiert. Sie wurden gequält, damit sie unterschrieben, dass sie zurückfahren würden. Viele haben unterschrieben, doch die meisten haben nicht ein Haarbreit zugegeben. Da sind sie denn des Nachts mit Lastautos gekommen und haben die Familien aus ihren Quartieren geholt. Auch aus unserm Quartier nahmen sie zwei junge Männer mit ihren Frauen. Das Auto kam schon früh des Morgens, als es noch finster war, fuhr aber nur um 8 Uhr weg, so lange haben sie sich gewehrt. So ging es über eine Woche zu.
Am Tage war es still, sobald aber die Nacht anbrach, ging es wieder los, dass einem die Haare zu Berge standen. Wir waren mit Lutheranern zusammen wohl 15,000 Personen. Davon haben sie die Hälfte weggeschickt. Wir haben diese Nächte Bartholomäusnächte genannt, denn mehrere haben in ihnen den Tod gefunden. Mit uns in unserer Gruppe fuhren Frauen, die ihre arretierten Männer zurückgelassen haben. Wir selbst sind wie durch ein Wunder alle gerettet worden...
Eure Geschwister und Eltern Isaak und Helene Federau
„Der Bote", Mittwoch, den 15. Januar 1930
Angst, Einschüchterung, Entsetzung, Terror. Aus dem ruhigen Leben auf dem Land wurde allmählich ein schreckliches Dasein, aus dem alle fliehen wollten. Und die letzten Tage und Stunden trieben einige in den Wahnsinn.
Sie kommen in Moskau an, es geht ins Ausland, dann die Nachricht, Kanada hat die Einreise gesperrt, Deutschland aber nimmt die Flüchtlinge doch auf, wenn es dunkel wird, kommt die GPU, um Menschen zu deportieren. Sie werden an die Bartholomäusnacht erinnert, als die Huguenotten, die Protestanten in Frankreich massenweise ermordet wurden (https://www.deutschlandfunk.de/bartholomaeusnacht-100.html).
Deutschland war in dieser Zeit ein sehr gespaltenes Land. Die Kommunisten hatten grossen Zulauf, um auch in Deutschland ein sowjetisches Regime einzuführen; auf der anderen seite standen auch radikale Kräfte, die zuguterletzt Hitler an die Macht bringen würden.
Unten folgt nun die Rede eines Abgeordneten im deutschen Reichstage über die Christenverfolgung in Russland:
Die Christenverfolgung in Sowjet-Russland vor dem deutschen Reichstage
Rede des Abgeordneten Dr. Mumm
Meine Interpellation betrifft keineswegs nur eine Konfession, sondern die gesamte Christenheit. Sie spricht mit Schmerz und Empörung von den Leiden und Nöten der Christen in Russland, dass der Sonntag abgeschafft, die religiöse Erziehung der Kinder unterbunden, die Geltung christlicher Lebensgründe aufgehoben ist, dass Hunderte von Gotteshäusern geschlossen und zerstört, Gott und Christus in Wort und Bild öffentlich gelästert werden, dass Christen die Treue zu ihrer Kirche mit Entrechtung und Verfolgung, ja mit dem Tode bezahlen. Das ist nicht die Angelegenheit eines einzelnen Landes, es ist die Not der gesamten Christenheit. Es bedroht alle Gesittung, von der die Ehrfurcht vor jeder religiösen Überzeugung unzertrennbar ist, mit dem Untergang.
In diesem Sinne handelt es sich nur in dieser Stunde darum, die Stimme des christlichen Gewissens zum Ausdruck zu bringen. .... Wie wir einst unsere Stimmen erhoben haben gegen die armenischen Greuel, so können wir nicht anders, als die Stimmen gegen die russischen Greuel zu erheben, und ehe es zu spät ist, den Finger warnend zu erheben, dass nicht schließlich ein Bund aller christlich Empfindenden gegen die Christenverfolger dort unvermeidlich wird.
Am 20. März tagte in Moskau die Konferenz der Gottlosen. Jaroslawski, der Vorsitzende der Konferenz, erklärte zu den neuen Richtlinien des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei über die Schließung von Kirchen, dass für den Bund der Gottlosen kein Anlass zu einer Umstellung vorliege; der Verband führe ein gesetzliches Dasein; jedes Mitglied sei verpflichtet, sich mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln für die atheistische Weltanschauung, die das Fundament des Sowjetstaates bilde, einzusetzen. (Zuruf von den Kommunisten: Sehr richtig!) „Unser Kampf gegen die Religion gründet sich auf die Gesetzgebung des Staates, und kein Papst oder Kirchenfürst kann uns daran hindern, gemäß unserer Verfassung Zielen zuzustreben, die sich der Sowjetstaat gesetzt hat. Die Religion muss sterben, so oder so. In diesem Sinne wird gehandelt.“ Davon zeugen die vielen verschickten, verbannten und im Gefängnis schmachtenden Pfarrer. Soweit meine Angaben reichen, sind es jetzt 30 evangelische und 3700 russisch-orthodoxe Pfarrer. Von anderen Konfessionen habe ich keine Ziffern.
Ich nenne als Beispiel das Schicksal des 68-jährigen Propstes Septner aus dem Wolgagebiet. Er liegt seit der letzten Weihnachtsoffensive des Bundes der Gottlosen in schwerer Gefängnishaft. Dieser ruhige, in seinem Christentum gefestigte Mann, dem alles parteipolitische Treiben fernliegt, der aber seine Gemeindeglieder allerdings zum Festhalten am Christentum und Glauben der Väter aufrief, war den Bolschewisten schon lange ein Dorn im Auge. Zwei Monate war er nach der Antiweihnachts-Propaganda in Pokrowsk, der Hauptstadt der deutschen Wolgakolonie, in Gefängnishaft. Anfang März wurde er mit Pastor Kluck-Katharinenstadt, dem Kirchenältesten Schulz und noch 34 Männern in einen Viehwagen verladen. Der Wagen war von allen Seiten fest abgeschlossen und dicht verdunkelt. Nur ganz wenige Lebensmittel wurden in den Wagen gegeben. In grimmigster Kälte erfolgte die Fahrt. Die unglücklichen Opfer dieses Religionshasses, der ja auch hier soeben deutlich widerklang, waren zehn Tage in diesen Waggon eingeschlossen, ohne Licht, ohne frische Luft, in Schmutz und Gestank, ohne jegliche sanitäre Vorrichtung. Man hatte die Empfindung, man wolle diese unglücklichen Menschen umkommen lassen.
Nach zehn Tagen wurde der Waggon in Irdel, im Uralgebiet Nishni-Tagil, geöffnet. Mein Berichterstatter, der bei den Verschickten war, schreibt, dass diese zehn Tage die furchtbarste Zeit ihres Lebens gewesen seien. Der Augenblick, als sie, an Ort und Stelle angelangt, aus dem Waggon herausgelassen wurden und am Tageslicht einer den anderen wiedererkennen konnte, war furchtbar. Sie waren von ihrem gegenseitigen Aussehen entsetzt, so abgemagert und heruntergekommen sahen sie aus. In Irdel wurden sie in Freiheit gesetzt, das heißt der Propst teilt jetzt sein enges Zimmer mit anderen 21 Mann. Wie es dort aussieht, kann man sich denken. Dazu kommt der ständig quälende Hunger, über den alle dorthin Geschickten die bitterste Klage führen. Die meisten Lebensmittel sind nicht einmal für Geld zu haben. Was noch aufzutreiben ist, kostet phantastische Preise. Nur soweit es noch möglich ist, dass andere ihnen etwas schicken, wenn sie dazu in der Lage sind, können die Gefangenen ihr Leben fristen.
Ich nenne weiter. Aus dem Jugendverein des Pastors Hansen von der Petrikirche in Leningrad sind 38 Mitglieder verhaftet, von denen fast alle im Gefängnis sitzen. Sie haben sich glänzend in der Untersuchungshaft bewährt. Der ebenfalls verhaftete Pastor Frischfeld von der Katharinenkirche ist in der Untersuchungshaft scheußlich behandelt worden… Ich weiß es wohl, dass wir durch das internationale Recht gezwungen sind, manche Zurückhaltung zu üben, soweit es sich um Deutsche russischer Staatsangehörigkeit handelt.
Ich weiß, dass der Minister des Auswärtigen nicht zugunsten solcher Deutschstämmiger staatlich amtlich einschreiten kann. Umso wichtiger ist es, die Öffentlichkeit wachzurufen, umso wichtiger ist es, an das Wort zu erinnern, das heute der Herr Reichsaußenminister sprach: „Jedes gute Verhältnis zwischen zwei Ländern beruht auf gegenseitiger Achtung und gegenseitiger Rücksichtnahme.“ Das ist eine ernste Warnung an die heutige Leitung der russischen Politik.
Ich denke an die furchtbare Lage der deutschen Bauern und bringe hier einen Brief aus der unmittelbaren Situation solcher Deutscher heraus zur Vorlesung: „Kranke Greise, Wöchnerinnen mit kleinen Kindern von vier bis zehn Tagen, alles wurde aufgeladen und fortgeführt. Für uns wäre jetzt der Tod die beste Lösung… O, ich halte so an das Gebet, ringe mit Gott! Wird er an uns Wunder tun? Aber sind wir besser als die vielen Tausende, die jetzt gemartert werden?...“
Als letztes Beispiel noch den Brief eines Lehrers, der in das Lager Hammerstein gekommen ist, nun aber seine Frau und seine Kinder, seine Nächsten dem Blute nach, nicht in unser deutsches Vaterland hereinbringen kann. Er schreibt: „Immer schrecklicher lauten die Nachrichten aus Russland, an Verzweiflung grenzend. Wie ich jetzt Nachricht erhielt, wurden mit meiner Familie 1809 Mann in Viehwaggons eingeladen, dieselben zuplombiert und nur nach oben eine Öffnung gelassen zur Entleerung der Notdurftgefäße; und so geht’s fort, niemand weiß, wohin.
Meine Zimmergenossen haben auch schon Briefe von ihren lieben Verbannten bekommen, die in Wologda in einer Russenkirche untergebracht sind, etwa 500 Kilometer südlich vom Eismeere. Alle Produkte wurden ihnen abgenommen, und sie wurden vom gemeinsamen Kessel gespeist. 200 Gramm furchtbar schlechtes Brot, die Männer von ihren Familien getrennt und zu Fuß im tiefen Schnee noch 200 Kilometer nördlich in den Wald getrieben zum Holzfällen! Kinder jammern unter Hunger und siechen dahin. Wenn ich an meine Frau mit den lieben neun Kindern denke, an meine kleinen Kinder, die vielleicht jetzt erst in die kommunistischen Kinderheime kommen und zu Gottlosen erzogen werden, sinkt der Körper müde aufs Lager, und die Seele ringt.“ Wer kann solche Briefe ohne Bewegung lesen und hören?
Den Priestern aller Bekenntnisse wird die Brotkarte entzogen, ebenso den Mitgliedern der Kirchenvorstände. Sie sind dadurch der Gefahr des Hungertodes ausgesetzt; denn man weiß ja, wie stark die Hungersnot in Russland ist.
Ich nehme ihn. Ein Einzelfall aus der russ. Zeitung „Besboschnit“, Nr. 391: „In den Schlüsselburger Werken arbeitete der Diakon Trawnikow, der stellenlos war. Die ‚Gottlosen‘ des Werkes beantragten bei der Verwaltung die Entlassung des Diakons. Der Antrag wurde unverzüglich ausgeführt. Der Diakon warf sich in ein Eisloch der Newa.“ Dieselbe Zeitschrift schreibt in Nr. 395: „In Rybinsk wurde die Ärztin Mariskaja entlassen, weil sie den Nonnen des örtlichen, jetzt geschlossenen Klosters kostenlos ärztliche Hilfe zuteil werden ließ.“
Die Priester Priachin und Schurawljoff traten gegen die sittliche Verwahrlosung auf und riefen zur Buße. Dies wurde nach derselben Zeitschrift „Besboschnit“ vom 18. Aug. 1929 vom Gericht als ein schwerstes, gewandt maskiertes Verbrechen eingeschätzt, das zur Zeit eines „verschärften Klassenkampfes vollbracht wurde.“ Die beiden Priester sind hingerichtet worden!
Der Priester Gabriel Separiasty wurde erschossen, weil er in einer Predigt geäußert hatte: „Im Auslande wächst der religiöse Glaube; so wird es auch bei uns sein. Bald wird das Wort Gottes in unserem ganzen Lande siegen!“ Hingerichtet wurden, um noch einige Beispiele zu nennen, der Metropolit Venjamin und der Prälat Butkewicz. Die letzten Minuten von Butkewicz waren, dass er seinen Henker und dessen beide Gehilfen segnete und betend sich zur Wand wandte.
Hinsichtlich der Kirchen steht es fest, dass sie alle Staatseigentum sind. Der Staat, soweit er sie nicht geschlossen hat, vermietet sie. Die Miete für die Stadtkathedrale „Mariä Geburt“ in Rostow beträgt jährlich 150.000 Goldmark. Dabei ist die Erhebung von Kirchensteuern verboten. Die Kirchenmiete muss für ein Jahr im Voraus bezahlt werden. Dazu braucht jeder Pfarrer einen „Gewerbeschein“, der 12.000 Goldmark jährlich kostet. Die Miete für den Pfarrer ist ungewöhnlich hoch: ihre Kinder dürfen keine höhere Schule besuchen. Bald beschuldigt man den Pfarrer der Auswanderungspropaganda, bald ist es ein Verbrechen, dass eine Frau seiner Gemeinde ihren Kindern und einem Freunde der Kinder biblische Geschichten erzählt hat, bald, dass im Nachbarhause Choräle gesungen wurden.
Die Zeitschrift „Trud“ schrieb Ende Dezember 1929: „Die Religion zappelt wie ein hartgedrängtes Tier; sie ist verfolgt ohne Erbarmen und wird es auch weiter sein. Im Jahre 1929 hat man in der Sowjetunion 442 Bethäuser, 445 Kirchen, 59 Synagogen, 38 Moscheen geschlossen. Bis zum 1. Januar werden es sicher 1000 werden. Die Glocken winseln traurig; aber man weiß nichts und will nichts von Erbarmen wissen.“
In der Republik der Wolgadeutschen sind 36 Kirchen geschlossen. Im März 1930 teilte das Moskauer Radio mit, in den letzten Tagen seien in Nordrussland allein 4 Stadtkathedralen, 58 Kirchen und 30 Kapellen und Gebetshäuser liquidiert worden. In Orjol wurden 24 Kirchen geschlossen. Man rühmt, dass es dort nun nicht mehr eine einzige Kirche gebe. Zur Leninfeier wurde in der Vorstadt von Moskau das berühmte Simonowkloster niedergerissen. Das Dekret vom 15. März 1930 schränkt die Schließung nur in den Dörfern, nicht in den Städten ein.
Die geschlossenen Kirchen wurden mehrfach in Museen der Gottlosigkeit verwandelt, zum Beispiel das Passionskloster in Moskau. Treiber ist durchweg der bereits genannte Bund der Gottlosen. Seine Zeitschrift schreibt am 6. Februar 1930: „Der 11. Kongress der Sowjets änderte am 18. Mai 1929 den Par. 1 der bolschewistischen Verfassung in Bezug auf religiöse Propaganda. Jetzt kann und darf jegliche propagandistische und agitatorische Tätigkeit seitens der religiös und kirchlich Gesinnten nicht mehr als gesetzlich erlaubt betrachtet werden, sondern im Gegenteil als etwas, was über die Grenze der gesetzlich gestatteten Bekenntnisfreiheit hinausgeht und daher unter die Wirkung des Strafrechts fällt.“ Jede aktive Regung des religiösen Lebens wird damit als strafbare Propaganda gedeutet. Dadurch sind die treuen Vertreter ihrer Kirche, ihrer Konfession vogelfrei.
In einer Sowjetzeitung „Isvestija“ vom 8. Juni 1929 erklärt der frühere Volkskommissar für Volksaufklärung: „Die Kirche ist nicht nur ein Feind auf dem Gebiet der Kultur und folgerichtig auch in der Politik, sie ist unveränderlich und unvermeidlich und immer, wie sie es auch nenne, ein bestimmter politischer Feind.“
Die „Prawda“ vom 15. Januar 1930 erklärt feierlich, dass der Wirtschaftsplan für die kommenden fünf Jahre den „endgültigen Tod der religiösen Vorurteile“ herbeiführen soll.
Natürlich verbietet man auch jetzt jeden Bibeldruck und lässt keine Bibeln vom Auslande herein. Man hat ausgangs 1929 eine große antichristliche Weihnachtskampagne gemacht. Wie wenig übrigens diese durchgeschlagen hat, beweist der viel geringere Umfang der letzten parallelen Osterkampagne. Jeder Religionsunterricht, auch der private, abgesehen von dem bei eigenen Kindern, ist in Russland verboten.
Ich meine damit, dass ich nüchtern Tatsachen sprechen ließ, Ihnen hier ein Bild gegeben zu haben. Ich könnte unzählig viel mehr anführen aus dem, was mir privat zugegangen ist – und ich habe mich wahrlich bemüht, jede Nachricht, die ich bekam, auf das sorgfältigste auf ihre Zuverlässigkeit zu prüfen…
Ich will zum Schluss nur eins sagen. Ich denke an die Verschickten auf den Solowki-Inseln. Eine Berliner Zeitung – ich kann es nicht nachprüfen – sagt heute, dass ihre Zahl jetzt annähernd 1.000.000 sei. Aber ich habe beste Nachrichten darüber, dass der Strom der Verschickten zu diesen Inseln – weit nördlich von Archangelsk im Eismeere – unvermindert fortdauert und der Tod immer wieder Platz für die Neuankommenden schafft. Und darum sage ich mit dem russischen Schriftsteller Mereschkowski: „Am Himmel ist ein neues Zeichen zu sehen, ein roter, blutiger Stern. Die Freiheit ist zur Gewalt geworden, die Gleichheit zur Sklaverei und Brüderlichkeit zum Nächstenmord. Die Revolution ist zu einer Reaktion geworden, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, und der Name dieser Reaktion lautet: Bolschewismus. Aber das Kreuz wird siegen!“ Das ist auch meine Zuversicht: Das Kreuz wird siegen!
Dies ist ein praktischer Ausdruck der christlichen Barmherzigkeit. Viele Briefe aus Russland berichten von großen Notständen unter den Christen in jenem unglücklichen Lande. Diejenigen, welche die Flucht in andere Länder gewagt haben, um den unerträglichen Verhältnissen zu entrinnen, taten es unter den größten Entbehrungen und Leiden, doch um der religiösen Freiheit willen für sich und ihre Kinder, und auch um der großen materiellen Not zu entgehen, waren sie bereit, das Äußerste zu wagen.
Einer der letzten Briefe aus Paraguay zeigt, dass bei allen Beschwerden, die mit dem Pionierleben in einem neuen Lande verbunden sind, es auch Zeiten der Freude gibt, wozu die Weihnachtszeit besondere Veranlassung bot. Jedes Dorf gab mit den Kindern und jungen Leuten eine Weihnachtsfeier. Bruder Siebert schreibt: „Es scheint sonderbar, Weihnachten und Neujahr im Hochsommer zu feiern. Wir hatten etwas Candy und Nüsse gekauft für die Kinder, und ihre Freude stand hinter der Freude der Kinder in Nordamerika keineswegs zurück. Sie erhielten viel weniger (sehr wenig), aber es wurde von ihnen sehr wertgeschätzt, da sie derartiges nicht mehr gesehen hatten, seit sie Deutschland verlassen hatten.“
Schließlich kam es auf der Konferenz noch zu einem lärmenden Auftritt, den der russische Abgeordnete, Professor Leon Krizmann, hervorrief. Trotzdem ihm der Vorsitzende der Konferenz das Wort abschneiden wollte, brachte er die Erklärung hervor, die auf eine Verhöhnung der ganzen Konferenz abzielte. Er sagte, die Konferenz habe rein gar nichts getan, aber Russland könne das ganz ruhig mit ansehen. Es stehe auf einem ganz anderen Standpunkt als die anderen Länder, weil es zum Unterschiede zu ihnen keine Notkrise, weder in der Landwirtschaft noch in der Industrie, durchzumachen habe. Russland werde seine Weizenproduktion noch mehr erhöhen, anstatt sie herabzusetzen, und anstatt die „Dumping-Politik“ aufzugeben, werde es sie noch verstärken.
"Der Bote", Mittwoch, den 8. und 15. April, 1931
Diese Rede geschah, als die meisten Mennoniten schon aus Deutschland weitergezogen waren, nach Brasilien und nach Paraguay.
Kanadier geben ihre Eindrücke über Mennoniten. Was für Menschen sind das?
Was die „New York Times" von den Mennoniten sagt:
Dr. James Cotton, ein Mitglied der „Native Sons of Canada", hat die Frage aufgeworfen, ob die Mennoniten gewünschte Einwanderer seien. Er hat beim Arbeitsminister gegen die Hereinlassung der 3000 Mennoniten protestiert und dabei erklärt, dass der Arbeitsmarkt schon überflutet sei. Doch scheinen seine hauptsächlichen Einwände persönlicher Art zu sein.
Ein anderer „native Son", dessen Vorfahren schon 150 Jahre in Kanada sind, bewillkommnet die Mennoniten als gute Farmer: Von 1923 bis 1926 sind nicht weniger als 19.000 Mennoniten von Russland nach Kanada gekommen, um dem Sowjetregime zu entgehen. Die meisten von ihnen können Deutsch und Russisch lesen und schreiben. Alle bezahlen ihre Reise, sie sind erzogen, kultiviert und musikalisch und würden gute, gewünschte Farmer abgeben. Sie sind praktische und sparsame Farmer und betragen sich gut.
Es ist ja wahr, fügt die Zeitung von sich aus hinzu, dass trotzdem die Mennoniten nicht immer angenehme Nachbarn sind. Die Mennoniten, die sich am Ende des 17. Jahrhunderts in Pennsylvania niedersetzten, standen scheinbar gänzlich abseits vom modernen Leben und wollten die englische Sprache nicht erlernen. Sie haben sich in den Vereinigten Staaten in mehr als zehn Sekten gespaltet und wurden als ein seltsames Volk angesehen. Im Jahre 1927 betrug ihre Zahl in den Ver. Staaten 90.000 und in Kanada 25.000.
"Der Bote", Mittwoch, den 12. Februar 1930
Mennoniten sind “Farmer”, das war damals sehr wertvoll. Sie sind “erzogen, kultiviert und musikalisch. Sie sind sparsam und betragen sich gut”. Aber Mennoniten sind auch “nicht immer angenehme Nachbarn,” denn manche stehen “gänzlich abseits vom modernen Leben und wollen die englische Sprache nicht erlernen”. In den Vereinigten Staaten wurden sie “als ein seltsames Volk angesehen”.
Wie schauen unsere Mitbürger heute auf uns?
An alle Mennonitengemeinden Kanadas!
Über 3000 unserer Glaubensgeschwister sind dem Elend entronnen und haben gastliche Aufnahme in Deutschland gefunden. Von jeglichen Mitteln entblößt, sind sie in den Flüchtlingslagern auf die Menschenfreundlichkeit des deutschen Volkes und ihrer Glaubensgeschwister angewiesen, bis sie ihre Wanderung nach ihrer neuen Heimat fortsetzen können.
Heute können wir unseren Leidenden drüben noch das Brot brechen. Im Namen der Brüder in tiefster Not hat die Board (Leitung der kanadischen Mennoniten) in ihrer Vollsitzung beschlossen, alle Gemeinden, jedes Haus, jedes fühlende Herz um Hilfe anzurufen. Tut euer Bestes und sammelt Spenden, sendet sie an die Mennonite Board in Rosthern. Es hat sich immer wieder erwiesen, dass der von der Board eingeschlagene Weg zu helfen zur Zeit der einzig mögliche und wirksame ist, indem kleine Geldsendungen an die bedürftigsten Familien abgeschickt werden. Die Can. Menn. Board of Col. hat im verflossenen Jahre für rund 18.000 Dollar solche Geldüberweisungen nach Russland gemacht. Sie konnte das dank der Opferwilligkeit der Spender tun. Viele Dankesbriefe bezeugen, dass diese kleinen Spenden von 10–15 Dollar so manche dringende Nahrungssorge behoben haben. Sie haben manche Seele in ihrem Gottvertrauen gestärkt, die schon verzagen wollte, als die Not zu groß zu werden schien, die durch die Spenden wieder gelindert werden konnte.
Nur durch die Linderung der Not vermögen wir in gegenwärtiger Zeit unseren Brüdern zu helfen und für uns ist es die einzige Missionsarbeit, die wir für sie tun können.
Lasst uns darum wirken, so lange es Tag ist. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann; die Nacht, in der wir vielleicht unseren so schwer leidenden Brüdern in Russland auch diese kleine Hilfe von heute nicht werden darreichen können.
Mit brüderlichem Gruß Canadian Mennonite Board of Colonization: David Toews, Alvah Bowman, P. P. Epp, P. H. Wiebe, C. J. Andreas, B. B. Janz, D. P. Enns, H. B. Janz, F. E. Thiessen, D. Epp
"Der Bote", Mittwoch, den 5. März 1930
Das muss man den Mennoniten Kanadas hochhalten. Sie haben an unseren Vorfahren viel Gutes getan.
Tausende Mennoniten waren nun in drei verschiedenen Lagern in Deutschland. Und Kinder müssen beschäftigt werden, sie müssen lernen, auch auf der Flucht:
Lager Prenzlau in Deutschland.
Heute, am 9. Januar, war eine Schulkommission aus der Stadt hier, und nun soll die Arbeit unter den Kindern beginnen. Leider haben wir wenig tüchtige Lehrkräfte, und die, welche hier sind, sind entweder anderweitig vernommen oder invalid. Außerdem scheut sich mancher, in diesen ungeordneten Verhältnissen an den Karren anzupacken. Die Kommission bestand aus dem Herrn Superintendenten, dem Herrn Schulrat und dem Herrn Rektor der ersten Stadtschule. Morgen gibt's hohen Besuch aus Berlin, und da soll die Schule schon in vollstem Flor sein. Auch gut, aber leicht darf man sich diese Arbeit mit diesem zusammengewürfelten Schülermaterial nicht denken. Wir haben hier jetzt eine sechsklassige Schule im Flüchtlingslager zu Prenzlau, und zwar hat die unterste Klasse noch zwei Paralellklassen.
Eine sechsklassige Schule im Flüchtlingslager, zwar mit “zusammengewürfeltem Material”. Das war nicht immer so, dass Eltern für eine gute Schule der Kinder besorgt waren. Erst in Russland fingen unsere Leute an, auf die Schule acht zu geben. Und nicht sofort. Die ersten Siedler in Russland waren sehr gegen das Lernen, gegen Schulen. Auf Plattdeutsch sagten sie mit Überzeugung: “Je gelernter desto verkehrter wird der Mensch”, lernen also schadet dem Menschen.
Die Türen Kanadas, das Traumziel ALLER Mennoniten, war absolut verschlossen. Wohin nun? In Deutschland durften sie nicht bleiben.
“Oft werden hier Vorträge gehalten, in denen unsern Flüchtlingen verschiedene Ansiedlungsorte angeboten werden. Nach solchen Vorträgen stehen dann die Männer beratend in Gruppen in den Korridoren herum und bieten in solchen Momenten ein trauriges Bild dar.
Stellt euch mal vor: Meistens Familienväter mit mehr oder weniger großen Familien, ohne einen Heller in der Tasche, einer unbekannten Zukunft entgegenschauend. Wohin sollen sie ihren Weg jetzt nehmen? Canada nimmt nur 95 Familien auf und hier sind 311 Familien, im Ganzen 1,900 Seelen, davon sind 95 Familien Lutheraner. Nun wird ihnen hier Land bei Lübeck angeboten für ungefähr 50 Familien, dann in Brasilien, in Argentinien, in Mexiko; aber überall ist soviel dafür und dawider, und Gott weiß, wo sie noch alle bleiben werden.
Heute war Professor Auhagen, der Vertreter des deutschen Gesandten in Moskau, hier. Er wurde von uns allen wie ein Vater begrüßt und freute sich, als er so viele von den Männern begrüßen konnte, die in Moskau in ihrer großen Not bei ihm Hilfe gesucht hatten. Er riet den Leuten, den Verwandten in Rußland nicht das Herz aufzuschleppen mit Verheißungen auf eine Auswanderungsmöglichkeit im Frühlinge, denn diese sei vorderhand ganz ausgeschlossen. Darauf hielt Lehrer Enns eine Ansprache und dankte dem Herrn Professor für die uns erwiesene Hilfe. Er nannte ihn unsern Vater und Großpapa und brachte zuletzt ein Hoch auf ihn aus, in das alle Anwesenden einstimmten und zuletzt hob man den alten Herrn auf einen Stuhl und ließ ihn hochleben. Er dankte ganz gerührt und sagte, er werde diesen Tag sein Lebe lang nicht vergessen. A. H.
„Der Bote", Mittwoch, den 5. Februar 1930
Es gab Vorträge, in denen das Für und Wider der verschiedenen Möglichkeiten erklärt wurde. Und nun mussten die Männer eine Entscheidung treffen, die nicht nur sie, sondern alle ihre Nachkommen betreffen würde: Deutschland, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Paraguay. Ich weiss, dass man auch irgendwann Südafrika genannt hat und Syrien. Rückblickend, was hätte dein Grossvater entscheiden sollen?
Interessant ist es auch, dass Auhagen bittet, dass sie im Briefverkehr mit den zurückgebliebenen Verwandten in Russland, diesen keine Hoffnung auf den nächsten Frühling machen sollen, denn als Mitglied der deutschen Botschaft in Moskau hatte er schon gemerkt, dass die Türen in Russland definitiv geschlossen waren.
Einige sind kurz vor Weihnachten nach Moskau gefahren, um sich Pässe für die Ausreise zu verschaffen, aber man hat die Leute alle verhaftet und verschickt.
"Der Bote", Mittwoch, den 18. März, 1931
Fortsetzung folgt
Weitere Inhalte
- Russland im Jahre 1929, Der Bote Hier
-Flucht aus der Hölle Stalins Hier
- Ein Besuch bei den Amischen Mennoniten -Dr. Kornelius Krahn - Hier
- Der "Stundismus" - Eine evangelische (rein russische) Erweckung zur Zeit der Mennoniten in Russland Hier
- Die vielfältigen Rollen der Mennoniten im Holocaust Hier
- Helene Berg - mennonitische Hebamme in Molotschna, eine gute Bekannte Himmlers, ein Naziführer Hier
- Amalie Reimer - aus Chortitza, Mennonitin, Agentin der Kommunisten, Kollaborateurin der Nazis. Hier
-Ak-Metschet - eine Mennonitenkolonie im fernen Asien Hier
-Als der Weltkrieg zu Ende ging, welche Nachrichten unsere Eltern bewegten Hier
-Geschichten aus unserer Geschichte Hier
- Schreckenstage in Moskau Was unsere Eltern in jenen Novembertagen erlebt haben anhand von Berichten der Mennonitischen Rundschau Hier
- "Geschichten aus der Geschichte der Mennoniten"
Das Programm vom Jahr 2025 - Hier
Das Programm vom Jahr 2024, - Hier
Das Programm vom Jahr 2023 - Hier
Texte, die über Whatsapp angefordert werden können:
-Texte:Brautschau eines Predigers, Gehen Mennoniten in der Stadt unter?, u.a.m.
-Die Mennoniten Russlands und die Zaren
-Das tragische Ende der Danzig- Westpreußischen Mennoniten Gemeinden
-Turkestan-Eine mennonitische Auswanderung mit Folgen
- Die Autobiographie Wilhelm Hüberts
- Mennoniten in Polen/Preussen
- Die erste Auswanderung der Mennoniten nach Südrussland
- Tagebuch aus dem Reich des Totentanzes - Ein Bericht über die Zeit von Machnos Terror unter den Mennoniten
- Erinnerungen aus dem alten und neuen Rußland
- Besuch bei den Aultkolonia, Bolivien
- Mennoniten und die Herstellung von alkoholischen Getränken in Russland
- Erinnerungen an Moskau, 1929, Heinrich Martins
- Schwere Verbrechen und Vergehen in Russland
- Was macht mennonitische Beerdigungen so einzigartig?
- Mennonitische Namen
- Reisen eines Schweizers nach Südrussland, 1822-1828
- Über die Abspaltung der Sectierer. Geschichte der Gründung der MBG in Russland in den Augen eines Aussenseiters
- Die Reise von Charbin zum Chaco - Irmgards Vorfahre erzählt dieses Abenteuer
- Lehrer Heinrich Heese (1787-1868) -Die Widerwärtigkeiten eines bedeutenden Lehrers unter den Mennoniten Russlands